Rhin

Bützrhin
Der Bützrhin bei Wall flussabwärts Richtung Rhinschleuse

Der Rhin ist ein 125 km langer rechter Nebenfluss der Havel. Mit seinem Einflussgebiet von 1.780 km² ist er der nach der Spree und der Nuthe der drittgrößte Nebenfluss der Havel. Er entspringt im Rheinsberger Seengebiet und durchfließt hier unter anderem den Rheinsberger See und den Grienericksee. Südlich von Rheinsberg ist der Rhin noch sehr naturbelassen. Dabei durchfließt er mäandrierend die wunderschöne Ruppiner Schweiz. Bei Zippelsförde ändert sich der Flusslauf und knickt Richtung Nordwesten ab. Wenig später gelangt sein Wasser in den Zermützelsee, um dann wieder in südlicher Richtung zu fließen. Danach durchfließt der Rhin den Tetzensee, den Molchowsee, den Ruppiner See sowie den Bützsee, ab dessen Südostende er als Bützrhin weiter fließt. Ab der sogenannten Rhinschleuse, wo der Kremmener Rhin abzweigt, wird er nun als Alter Rhin bezeichnet und nähert sich dann in östlicher Fließrichtung Linum und Fehrbellin. Ab Fehrbellin ist der natürliche Flusslauf oft nur noch zu erahnen. Das Rhinwasser wird vielmehr durch den Rhinkanal, der zum Zwecke der Entwässerung des Rhinluchs gebaut wurde, Richtung Rhinow geleitet. Dabei wird der Dreetzer See durchflossen. Nach Rhinow durchfließt der Rhin den Gülper See und mündet dann schließlich in die untere Havel, die dann wenig später bei Havelberg in die Elbe mündet.

Der Kremmener Rhin bildet zusammen mit dem Ruppiner Kanal eine schiffbare Verbindung zur oberen Havel bei Oranienburg. Diese gesamte Kanalstrecke wurde von 1787 bis 1790 unter König Friedrich Wilhelm II. gebaut und dient zur Anbindung der Ruppiner Gewässer an Berlin. Sie war zum einen wichtig für den Abtransport des Torfs aus dem Rhinluch und der Versorgung Berlins mit Holz aus dem Ruppiner Land, zum anderen musste das 1787 abgebrannte Neuruppin wieder aufgebaut werden. Das geschah von 1788 bis 1803 und ab 1790 konnte zur Materialbeschaffung der Ruppiner Kanal genutzt werden.